Die aktuelle Studie des Händlerbundes umfasst 1002 Online-Händler. Fast alle von ihnen, nämlich 95 Prozent, gaben darin an, den Streik der Post deutlich zu spüren. Viele von ihnen reagierten, indem sie zusätzlich andere Logistik-Anbieter damit beauftragten, ihre Produkte zu verschicken. 18 Prozent verzichteten sogar komplett auf den Service der Deutschen Post.
Kaum Hilfe vonseiten der Händler
Zwei von drei Händlern hatten für den Streik außerdem kein Verständnis. Innerhalb der E-Commerce-Branche wurde mehrmals dazu aufgerufen, selbstständig auszuhelfen, damit der Schaden etwas eingedämmt würde. Die Umsetzung dieses Vorschlags kam für 83 Prozent der Online-Händler jedoch nicht in Frage. Lediglich ein Prozent gab eine direkte Beteiligung an. 16 Prozent wollten nicht selbst aushelfen, zeigten aber Bereitschaft zur Hilfe, sofern die Organisation dafür von anderer Seite übernommen wurde.
Händler kämpfen mit Beschwerden und Umsatzeinbußen
92 Prozent der Studienteilnehmer hatten während des Streiks der Deutschen Post mit Beschwerden zu kämpfen, da die Kunden sich bei der Nicht-Zustellung ihrer Ware an die Händler wenden. Weniger als ein Zehntel gab an, dahingehend keine Probleme bekommen zu haben, doch bei jedem vierten Studienteilnehmer häuften sich sogar „viele Beschwerden“. Da der Umsatz der Händler leidet, wenn Kunden davon ausgehen, dass sie ihre Bestellungen nicht erhalten, blieben auch Umsatzeinbußen nicht aus. Drei Viertel der befragten Händler klagte über Umsatzeinbrüche, ausgelöst durch die Arbeitsniederlegung der Post-Angestellten. Davon rechnen 92 Prozent darüber hinaus mit weiteren Einbußen.
Auch wenn die Deutsche Post AG sich mit der Gewerkschaft Verdi nun geeinigt hat, können die Auswirkungen auf den Online-Handel weiter nachklingen. Wie lange, ist momentan nicht vorauszusagen. Dass sie schwer wiegen, ist dagegen jetzt schon offensichtlich. Für die Händler bedeutet das, dass sie sich in nächster Zeit vermutlich vermehrt um Widerrufsfälle und andere Herausforderungen kümmern müssen.