API – Programmierschnittstelle einer Software
Eine API (kurz für „application programming interface“) ist eine Programmierschnittstelle, die zur Kommunikation zwischen verschiedenen Elementen eines Softwaresystems dient. In einer API sind auf Quelltextebene all jene Codes enthalten, die beispielsweise die Hardware eines Rechners benötigt, um erfolgreich vom Softwaresystem aus angesteuert werden zu können. Die API ermöglicht somit den Zugriff auf Hardware und Datenbanken, hilft aber auch, verschiedene Informationen einfacher in eine grafische Benutzeroberfläche umzusetzen.
Vier verschiedene API-Arten
Man unterscheidet vier verschiedene Arten von Programmierschnittstellen. Eine funktionsorientierte API kommuniziert über Handles, die als Antwort auf den Aufruf einer Funktion dienen. Ein typischer Vertreter dieser Art ist das BIOS eines Computers. Dateiorientierte Programmierschnittstellen bewirken, dass Dateien geöffnet, gelesen, beschrieben oder geschlossen werden. Diese Schnittstellen haben insbesondere in UNIX-Systemen Bedeutung für die Ansprache von Gerätetreibern. Bei objektorientierten Programmierschnittstellen handelt es sich um flexiblere Systeme, die meist auf Basis einer Typbibliothek arbeiten. Eine protokollorientierte API ist nicht vom Betriebssystem oder der Hardware abhängig. Unterschieden werden hier Protokolle, die allgemeingültig sind und Protokolle, die sich auf bestimmte Anwendungen beziehen.
Die API im E-Commerce
Im Internethandel spielt die API eine sehr wichtige Rolle beim Austausch von Informationen zwischen einem Online-Shop und verschiedenen Dienstleistern. Laut dem Bundesverband Digitale Wirtschaft boten 2011 bereits über die Hälfte der Online-Händler Internetbezahldienste wie Paypal, moneybookers oder Sofort. als Zahlungsmethoden an. Um über derartige Dienstleister eine Zahlung abwickeln zu können, wird eine API benötigt, um die erforderlichen Daten zu übertragen, beispielsweise den zu zahlenden Betrag, die Kontodaten bzw. die E-Mail-Adressen der beteiligten Parteien oder den Verwendungszweck. Wer eine Anbindung seines Online-Shops an ein Warenwirtschaftssystem oder an eine Faktura-Software einrichten möchte, muss ebenfalls auf die API zurückgreifen, um die entsprechenden Daten übergeben zu können. Zusätzlich gibt es Druckdienste, über die beispielsweise Warenbegleitpapiere, Transportscheine oder Rechnungen automatisch ausgedruckt werden. Auch hier findet eine Übertragung der Informationen via API statt.
API im Marketing
Die Übergabe von E-Commerce-Daten an externe Dienstleister spielt auch dann eine Rolle, wenn ein Online-Shop diese zur Vermarktung seiner Produkte nutzt. Wenn die Produkte bei Preisvergleichsseiten und Preissuchmaschinen gelistet werden sollen, wird im Online-Shop eine entsprechende API eingerichtet, mit der sich die jeweilige Vergleichsseite verbinden kann. Hierzu werden gewöhnlich Dateien auf dem Webserver des Online-Shops abgelegt, die die erforderlichen Daten in Tabellenform enthalten – vom Produktnamen über Bilder bis hin zu Preis und Versandkosten. Zusätzlich kann über eine API auch eine automatische Übergabe von Produkten in Partnershops programmiert werden. So können beispielsweise neue Produkte im Online-Shop automatisch in einen Partnershop bei Amazon oder einen Händlershop bei Ebay transferiert werden.