Virtuelle Unternehmen
Virtuelle Unternehmen sind Zusammenschlüsse aus mehreren Unternehmen für eine begrenzte Zeitspanne, um einen gemeinsamen Geschäftszweck zu verfolgen. Diese Unternehmensform ist aufgrund des immer größer werdenden Konkurrenzdrucks auf den nationalen und internationalen Märkten entstanden und trägt verkürzten Produktlebenszyklen und dem verschärften Wettbewerb Rechnung. Virtuelle Unternehmen werden gegründet, um schnell und optimal auf kurzfristige Veränderungen reagieren zu können. Sie müssen flexibel und dynamisch agieren, effizient und innovativ arbeiten, aber auch komplexe Problemstellungen bearbeiten können. Charakteristisch ist der umfangreiche Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien.
Charakteristika virtueller Unternehmen
Virtuelle Unternehmen bestehen stets aus einem Netzwerk mehrerer Unternehmen, die dabei sowohl rechtlich als auch wirtschaftlich selbstständig bleiben. Dennoch treten sie nach außen hin als geschlossene Einheit auf. Sie schließen sich zeitlich befristet zusammen, um ein gemeinsames Projekt durchzuführen oder zusammen einen Auftrag zu bearbeiten. Häufig liegen die Unternehmen räumlich weit auseinander und agieren über die Distanz hinweg mithilfe moderner Kommunikationstechnologien. Virtuelle Unternehmen bieten individualisierte Produkte an und konzentrieren sich in hohem Maße auf den Kunden. Diese Art des Unternehmens wird gewöhnlich nicht von großen Vertragswerken begleitet. Die Zusammenarbeit ist von Vertrauen und einfachen Abmachungen geprägt. Bürokratie soll vermieden werden, wann immer es möglich ist.
Ziele der Bildung virtueller Unternehmen
Virtuelle Unternehmen werden gegründet, um die Stärken beider Unternehmen ausnutzen zu können. Häufig schließen sich große und kleine Unternehmen zusammen, da sie sich in verschiedensten Bereichen perfekt ergänzen. Ein Partner erreicht damit die Möglichkeit, seinen Kunden erweiterte Leistungen anbieten zu können, auch wenn sie die eigenen Kernkompetenzen übersteigen. Auf diese Art und Weise können sie Kunden einen besseren Service bieten und größere Marktanteile abdecken. Auch die Qualität der Leistungen kann durch die Kombination von Know-how und Fachwissen verbessert werden. Virtuelle Unternehmen nutzen auf diese Art und Weise kurzfristige Marktchancen aus und dringen in innovative Märkte ein.
Nachteile virtueller Unternehmen
Virtuelle Unternehmen haben in der Praxis durchaus mit Problemen zu kämpfen. Insbesondere die räumliche Distanz führt zu Schwierigkeiten. Die Abstimmung der Mitarbeiter untereinander ist schwierig, da sie sich nicht regelmäßig sehen, sondern nur bei Bedarf über Internet, E-Mail und Telefon miteinander kommunizieren. Meetings vor Ort sind aufgrund der Distanz schwierig zu planen und zu realisieren. Zudem sind die Unternehmensabläufe intransparent, denn im Grunde genommen wissen die kooperierenden Unternehmen nie genau, was beim Partner gerade vorgeht. Zudem können virtuelle Unternehmen Schwierigkeiten mit der technischen Infrastruktur haben. Die Zusammenarbeit über nicht zueinander kompatible Softwaresysteme gestaltet sich schwierig und ist fehleranfällig.