Vorbereitung Marktanalyse
Bevor Sie überhaupt damit beginnen, Ihren Online-Shop auf ausländische Märkte auszurichten, sollten Sie die Zielländer bzw. Zielmärkte analysieren. Finden Sie heraus, wie viele potenzielle Kunden es gibt und welche Preise Sie im Zielland ansetzen können. Es gibt einige Produkte, die Sie in anderen Ländern zu deutlich höheren Preisen verkaufen können als in Deutschland.
Gleichzeitig gibt es aber auch Produkte, die sich in anderen Ländern überhaupt nicht verkaufen lassen. Daher sollten Sie mindestens die Nachfrage nach Ihren Produkten, den erzielbaren Preis und die Kosten für Marketing und Werbung im ausländischen Markt analysieren und bewerten.
Rechtliche Aspekte
Wann gilt ein Online-Shop als international? Und wann ist ein Online-Shop so sehr auf ein anderes Land ausgerichtet, dass dortiges Recht gilt? Diese und weitere Fragen beantworten die beiden Rechtsanwälte Martin Schirmbacher und Lukas Bühlmann in ihrem Whitepaper.
Ambitionierte Shop-Betreiber möchten neben dem nationalen Markt natürlich auch weitere Märkte erschließen. So beginnt die internationale Ausrichtung häufig damit, dass der Online-Shop in verschiedenen Sprachen angeboten wird, dass vielleicht eine Landing Page speziell für eine ausländische Zielgruppe erstellt wird oder dass ab und zu Artikel ins Ausland versendet werden.
Generell gilt, dass der Gerichtsstand des Online-Shops über das anzuwendende Recht entscheidet. Zunehmend gehen Gerichte jedoch vom Recht aus, das im Land des Verbrauchers gilt. In der oben beschriebenen Situation handelt es sich um einen rechtlich nicht eindeutigen Bereich. Es wird daher von Fall zu Fall abgewogen, ob deutsches oder ausländisches Recht angewendet wird.
Irgendwann richtet sich der Online-Shop vielleicht ganz auf ausländische Märkte aus – mit eigener Domain, Werbemaßnahmen im Zielland und Bewertungen in anderer Sprache. Spätestens dann unterliegt er auch dem Recht des Auslands.
Marketing Aspekte
Mit einer Übersetzung alleine ist es nicht getan. Wer seinen Online-Shop international ausrichten möchte, sollte auch die kulturellen Unterschiede berücksichtigen. Während es in Deutschland beispielsweise Eier in den Größen S, M und L gibt, werden diese in den USA als M, L und XL beschrieben.
Ein kleiner Unterschied, der aber über Erfolg und Misserfolg entscheiden kann. Ähnlich ist es mit den Farben von Buttons und Links, Bildergrößen und Produktbeschreibungen. Hier entscheiden stets die Details, ob Ihr Online-Shop im ausländischen Markt angenommen wird oder nicht. Informieren Sie sich daher genau über das Verhalten der Kunden im Zielmarkt, über ihre Vorlieben und darüber, welche Marketingstrategien funktionieren.
Dies gilt auch im Bereich SEO. Sie sollten Ihre SEO-Strategie grundlegend neu erarbeiten, wenn Sie in einen neuen Markt eintreten. Beauftragen Sie unbedingt jemanden, der die neue Zielgruppe und ihre Suchgewohnheiten genau kennt. Ob Sie dabei auf einen einzelnen Dienstleister setzen oder auf eine Agentur, hängt von Ihrem Budget und Ihren Zielen ab.
Interessante Einsichten zum Thema internationale Suchmaschinenoptimierung liefert ein Interview, das OXID eSales veröffentlicht hat.
Sprachliche Aspekte
Eine einwandfreie Übersetzung durch Muttersprachler bildet die Grundlage für einen internationalen Online-Shop. Denken Sie aber auch daran, dass die Umrechnung von Maßen erfolgen muss. Nutzer, die die Maße eines Produkts erst mühsam umrechnen müssen, springen schnell ab. Ermitteln Sie daher, welche Maßeinheiten in welchen Ländern genutzt werden und passen Sie die Produktbeschreibungen daran an.
Technische Aspekte
Vor allem, wenn Sie eine .com Domain nutzen, von der aus Sie auf landesspezifische Subdomains weiterleiten, sollten Sie IP-Detection einsetzen. So wird das Herkunftsland eines Nutzers anhand seiner IP-Adresse bestimmt und er kann direkt auf die passende Subdomain weitergeleitet werden – ohne sein Land manuell eingeben zu müssen.