Warum Language Targeting betreiben?
Es ist sinnvoll, die Seitenstruktur sprachspezifisch zu konzipieren, um die Nutzer aktiv zu erreichen. Die sprachliche Prägung der Seite ist die eine Anpassung, die technische die andere. Letztere ist deshalb empfehlenswert, um Suchmaschinen dabei zu assistieren, die Seiteninhalte dem richtigen Publikum zuzuordnen und um selbst indirekt ein besseres Ranking zu erzielen. Denn eine bessere Nutzererfahrung sorgt für eine verringerte Absprungrate, erhöhte Verweildauer und steigert die Chancen auf eine höhere Conversion Rate. Um es den Suchmaschinen zu erleichtern, kann durch eine aussagekräftige Struktur festgelegt werden, für welche Sprache und Region eine Website ausgerichtet ist.
Wie werden Onlineshops auf bestimmte Regionen ausgerichtet?
Wie wird nun der Onlineshop nun auf eine bestimmte Sprache ausgerichtet? Diese Dinge sollten beachtet werden:
- Eine Übersetzung des Inhaltes in die entsprechende Sprache der Zielgruppe
- Beachtung bestimmter sprachlicher Ausdrücke, sogenannter Idiome
- Anpassung von Werbung für bestimmte Produkte, regional abhängig
- Anpassung der Randbedingungen wie Währung, Lieferbedingungen, Rückgaberechte etc.
- Einbindung von Markups, um Suchmaschinen die Zuordnung der Sprache und Region zu erleichtern
Shopbetreiber können vorhanden Inhalte natürlich auf einem anderssprachigen Ableger verwenden. Zu berücksichtigen ist, dass in anderen Märkten unter Umständen nicht mit bestimmten Begriffen oder Aussagen für Produkte geworben werden darf. Außerdem wird von automatisierten Übersetzungen dringend abgeraten, da die Qualität darunter leidet und die Übersetzung schlimmstenfalls von Google als Spam angesehen wird. Technische Merkmale wie eine korrekte Grammatik können von Google leicht ausgelesen werden und fließen in die Bewertung einer Website ein.
Ein wichtiger Part ist die Suchmaschinenoptimierung. Seit 2011 unterstützt Google das Attribut hreflang. Google und andere Suchmaschinen können Suchende dadurch zur richtigen Sprachversion einer Website führen. Hiermit ist es also möglich, einen Onlineshop international auszurichten. Dabei kann:
a) Identischer Inhalt in unterschiedlichen Sprachen ausgeliefert werden oder
b) Inhalt in der gleichen Sprache, aber mit regionalen Unterschieden, wie Währung, Lieferbedingungen etc. umgesetzt werden.
Der entsprechende HTML Code muss der Vollständigkeit halber auf jeder Seite im Header neu implementiert werden. Mit dem rel-Attribut, welches ebenso gesetzt wird, werden die unterschiedlichen Sprachversionen dann miteinander verknüpft. Auch die verschiedenen Unterseiten, wie Produktdetailseiten, müssen miteinander verknüpft werden, damit die Suchmaschinen Zusammenhänge erkennen können.
Wie wird das hreflang-Attribut gesetzt?
Das entsprechende Attribut wird am einfachsten im Header realisiert. Dieser muss auf jeder Seite implementiert werden und sieht zum Beispiel folgendermaßen aus:
<link rel=“alternate“ hreflang=“de“ href=“http:// onlineshop.de“>
<link rel=“alternate“ hreflang=“en“ href=“http:// onlineshop.de/uk“>
Das hreflang-Attribut enthält dabei die ISO 639-1 Codes für die Sprachkürzel und die ISO 3166-1 alpha-2 Codes für die Region. Die Region wird dann dementsprechend ergänzt, zum Beispiel so:
Kanada: <link rel=“alternate“ hreflang=“en-ca“ href=“http:// onlineshop.de/ca“>
USA: <link rel=“alternate“ hreflang=“en-us“ href=“http:// onlineshop.de/us“>
Zusätzlich wird eine Default-Seite für alle nicht spezifizierten Sprachversionen gesetzt. Ist der Onlineshop nur auf Englisch und Deutsch ausgelegt, wird eine Version mit dem Attribut hreflang=“x-default“ festgelegt. Wird der Shop nun von einem Land wie zum Beispiel Lettland aufgerufen, wird der Nutzer auf die Defaultseite weitergeleitet. Dies sieht im HTML-Code wie folgt aus:
Defaultseite: <link rel=“alternate“ hreflang=“x-default“ href=“http:// onlineshop.com“>
Domainkonzept für anderssprachige Varianten des Onlineshops
Die vorangehenden Beispiele zeigen ein Domainkonzept, dass über länderspezifische Unterverzeichnisse ausgegeben wird. Es gibt jedoch insgesamt drei Arten, die Domain länderspezifisch darzustellen, hier am Beispiel für eine spanische Domain:
1. Länderspezifische Domains: http:// onlineshop.es/ Suchmaschinen weisen dieser Domain die höchste Relevanz zu, Nachteil: bei Neuanmeldung der Domain muss Googles Vertrauen erst neu gewonnen werden
2. Länderspezifische Subdomains: http:// es.onlineshop.com/ müssen sich die Rankings erst neu erarbeiten
3. Länderspezifische Unterverzeichnisse: http:// onlineshop.com/es hier profitiert das Unterverzeichnis von der Linkstärke der globalen Domain
SEO-Tipp: Linkaufbau entsprechend anpassen
Zu einem guten Ranking für einen Onlineshop in jeglicher Sprache sorgen außerdem Backlinks. Diese gehören zu den stärksten Rankingfaktoren für Google. Wichtig ist hierbei, dass die Backlinks qualitativ hochwertig sind und vor allem auch inhaltlich konvergieren. Natürlich müssen die Backlinks dann in der jeweiligen Sprache sein. Ein spanischsprachiger Onlineshop benötigt daher spanischsprachige Backlinks.
Fazit: Language Targeting ist Pflicht für internationale Expansion
Um Märkte in anderen Sprachräumen zu erreichen, müssen Shopbetreiber einen vollständig regionalisierten Onlineshop einrichten. Dafür müssen sprachspezifische Vorkehrungen getroffen werden, um den Inhalt der Zielgruppe und –region anzupassen. Inhalte müssen unter Umständen an kulturelle Begebenheiten angepasst werden. Suchmaschinen erkennen zwar automatisch, in welcher Sprache eine Website verfasst ist, dennoch ist das Setzen eines hreflang wichtig, um der Suchmaschine eine Zugehörigkeit zur Hauptdomain zu verdeutlichen. Um gute Platzierungen bei Google zu erreichen, ist eine saubere, sprachspezifische Struktur unerlässlich.