Wirtschaftlicher Schaden für Online-Händler nimmt stetig zu
Die Aussichten für den E-Commerce sind gut: Der Online-Handel boomt, die Zahlen wachsen und es ist kein Ende in Sicht. Für Händler bietet dieser Wirtschaftszweig große Chancen, die jedoch auch immer öfter mit Risiken behaftet sind. Denn Zahlungsausfall und Betrug durch Kunden sind leider keine Seltenheit.
Schon seit Jahren wächst der wirtschaftliche Schaden, verursacht durch Betrug im Online-Handel, kontinuierlich an. Laut Schätzungen verursachen Betrüger dieses Jahr einen Schaden von rund 2,4 Milliarden Euro. Davon betroffen ist nicht nur der Online-Großhandel. Auch der Online-Einzelhandel wird gnadenlos abgezockt. Dennoch wird das Thema Betrugsprävention von vielen Händlern vernachlässigt.
Betrugsvarianten im Online-Handel sind vielfältig
Betrüger haben im Internet leichtes Spiel, denn die Betrugsvarianten sind nicht zuletzt durch die verschiedenen Zahlungsmöglichkeiten wie Lastschrift, Kreditkarte oder Rechnung zahlreich. Nicht selten werden Bestellungen aufgegeben, die entsprechenden Rechnungen aber nie beglichen oder die für den Kauf eingegebenen Daten sind in Wirklichkeit fiktive. Auch der Einsatz von geklauten Kreditkarten beim Online-Einkauf ist längst kein Einzelfall mehr. Besonders bei Modeversandhäusern gibt es ein zusätzliches Risiko: Kleidungsstücke, die bereits getragen wurden, werden einfach wieder zurückgeschickt und als ungetragen deklariert.
Die meisten Online-Händler bleiben auf den durch Betrug verursachten Schaden sitzen, denn angesichts des hohen Aufwandes verzichten sie meist auf ein Inkassoverfahren. Über Maßnahmen zum Schutz gegen Online-Betrug sollten daher alle Online-Händler nachdenken.
Risikominimierung bei Zahlung per Lastschrift durch Bank Account Check
Während Kreditkarten das Risiko bergen, dass sie gestohlen sind und Rechnungen häufig nicht beglichen werden, besteht beim Zahlen per Lastschrift die Gefahr, dass es sich bei den Kontodaten um fiktive Daten handelt.
Das Betrugsrisiko lässt sich jedoch durch einen sogenannten Bank Account Check, sprich einer Plausibilitätsprüfung der Bankverbindung, verringern. Geprüft wird hier die Kombination aus Kontonummer und Bankleitzahl, um sicherzustellen, dass es sich um eine plausible Bankverbindung handelt. Damit keine Wartezeiten entstehen, passiert dies in Echtzeit.
Checkliste gegen den Missbrauch im Online-Handel
Leider gibt es keine allgemeingültige Anleitung, wie sich Online-Händler vor Betrugsversuchen schützen können. Oft wird bei der Beurteilung eines Betrugsfalles auf Erfahrungswerte gesetzt.
Bei Bestellungen besonders preisintensiver Ware oder bei fehlender Kaufhistorie sollten die Alarmglocken läuten. Gibt ein Kunde eine deutsche Lieferadresse an, die IP-Adresse stammt jedoch aus einem anderen Land oder wurde mittels eines Anonymisierungsdienstes verschleiert, sollten Sie wachsam sein.
Risiko durch Betrugspräventionsmodule erkennen
Neben diesen Möglichkeiten der Betrugserkennung, können Sie potenzielle Bedrohungen für Ihren Shop auch durch geeignete Betrugspräventionsmodule erkennen und ausschalten. So ist beispielsweise ein Abgleich von Lieferadresse und IP-Adresse möglich. Außerdem besteht die Möglichkeit eines Limit-Checks. Hier wird eine einkaufs- und angebotsübergreifende Höchstsumme definiert, für die ein Kunde in einem vorher definierten Zeitraum bei Ihnen bestellen darf.
Die Möglichkeiten der Betrugsprävention sind da
Sie sehen, die Möglichkeiten der Betrugsprävention sind vielfältig. Es empfiehlt sich, stets wachsam zu sein und auf Auffälligkeiten zu reagieren, ehe es zu spät ist. Nur so können Sie dem Missbrauch im Online-Handel gezielt entgegenwirken.