Neues Facebook-Patent bestimmt die Kreditwürdigkeit der Nutzer

Neues Facebook-Patent bestimmt die Kreditwürdigkeit der Nutzer

Einschätzung anhand der Facebook-Freunde

Wenn jemand einen Antrag auf Kredit stellt, „[…] prüft der Kreditgeber die Kreditwürdigkeit  der Mitglieder des Sozialen Netzwerks, die mit dem Individuum […] verbunden sind“, so das Patent. Das bedeutet, dass die Freunde analysiert werden, um zu ermitteln, ob der Antragsteller selbst als kreditwürdig eingestuft werden kann. Die Folge daraus: Der, dessen Freunde keine Schulden aufweisen, hat höhere Chancen, ein Darlehen zu bekommen. Wer hingegen mit zu vielen Usern befreundet ist, bei denen zum Beispiel noch Zahlungen ausstehen, kann mit einer Ablehnung der Kreditanfrage rechnen.

Facebook als Informationsquelle

Eine Diskussion gab es bereits 2012, als die Schufa soziale Netzwerke nutzen wollte, um Daten für ihr Scoring zu erhalten. Empörung machte sich breit und so wurde der Plan nicht in die Tat umgesetzt. Doch dabei hatte Facebook den Patentantrag eingereicht, und nun wurde dieser bewilligt. Der Ursprung findet sich im Netzwerk Friendster, das von Facebook übernommen wurde.

Dass manche Arbeitgeber die Profile ihrer Bewerber untersuchen, um sie besser einschätzen zu können, erstaunt nicht. Dass Accounts genutzt werden, um die Kreditwürdigkeit zu bestimmen, ist ebenfalls bekannt, obwohl diese Art der Recherche in Deutschland nicht erlaubt ist. Trotzdem kann es vorkommen, dass Infos, die im Internet preisgegeben werden, schlussendlich über den Ausgang der Kreditanfrage entscheiden.

Mehr Infos = höhere Chancen auf Kredit

Mark Zuckerberg hatte die Mitglieder von Facebook erst vor Kurzem dazu angehalten, lockerer mit ihrer Privatsphäre umzugehen und mehr Infos öffentlich zu machen. Genau dieser Punkt könnte nun darüber entscheiden, ob und in welcher Höhe der Kredit ausfällt. Die Meinungen hierzu teilen sich: Mehr Genauigkeit wird von Befürwortern der Datenanalyse als Pluspunkt angesehen. Auf der anderen Seite zeigen vor allem Verbraucherschützer große Empörung. Hier werden Nachteile darin gesehen, wenn man vermeintlich „falsche“ Leute in der eigenen Freundesliste hat.

Quelle: finanzen.net

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