Amazon-Bezahldienst nach PayPal-Vorbild
Der Amazon-Bezahldienst unterscheidet sich kaum vom PayPal-Ansatz. So will auch das US-Unternehmen als Vermittler zwischen Firmen und Kunden auftreten. Haben Online-Händler den Amazon-Bezahldienst in ihr System integriert, können Kunden, die ihre Kreditkartendaten bei Amazon hinterlegt haben, auf einen entsprechenden Amazon-Button klicken und so die Bezahlung abschließen. Kunden müssen so weder ein neues Benutzerkonto anlegen noch erneut die Kreditkartendaten eingeben. Vielmehr wird das bei Amazon hinterlegte Kreditkartenkonto mit dem jeweiligen Betrag belastet. Wie auch PayPal will Amazon für seinen Payment-Service pro Transaktion eine Gebühr verlangen.
PayPal-Monopol erhält echte Konkurrenz
Online-Händler, die sich für den Amazon-Bezahldienst entscheiden, würden nach Angaben des US-Unternehmens auf mehr als 240 Millionen aktive Mitgliedskonten zurückgreifen können. Damit stellt Amazon mit seinem Payment-Service eine echte Konkurrenz zu PayPal dar, das derzeit nach eigenen Angaben rund 230 Millionen Kundenkonten vorweisen kann. Kritiker warnen, dass die Initiative von Amazon einer Datensammeloffensive gleichkomme. Der Konzern wiegelte jedoch ab: Lediglich der jeweilige Betrag würde bei der Transaktion übermittelt.
Online-Händler profitieren von höherer Konversion
Um den Bezahldienst über die Testläufe hinaus auf den Weg bringen zu können, muss Amazon Firmen finden, die derartige Transaktionen akzeptieren. Wie viele Partner bereits akquiriert wurden, ist noch unklar. Die Argumente sprechen laut Amazon jedoch eindeutig für den neuen Bezahldienst. Insbesondere Start-ups und KMUs könnten so ihre Konversion deutlich steigern. Wird der entsprechende Button in die eigene Webseite eingebunden, könnten kleine und unbekannte Händler auch Kunden für sich gewinnen, die ihre Kreditkartendaten einem unbekannten bzw. unerfahrenen Unternehmen eigentlich nicht überlassen würden.