Was bedeutet Rechnungskauf im Internet?

Was bedeutet Rechnungskauf im Internet?

Kauf auf Rechnung – Kunden können Ware erst prüfen

Grundsätzlich bezeichnet der Rechnungskauf eine Zahlungsmöglichkeit, bei der Kunden die gelieferte Ware zunächst begutachten und bei Nichtgefallen wieder zurücksenden können, ohne dass sie zuvor etwas bezahlt haben. Das bedeutet, die Rechnung wird erst per Banküberweisung beglichen, nachdem der Kunde die Ware erhalten und entschieden hat, ob er diese behalten möchte. Die Vorteile des Rechnungskaufs sind für Kunden dementsprechend zahlreich. Dieses Bezahlverfahren ist nicht nur vergleichsweise unkompliziert. Auch in puncto Datensicherheit rangiert der Kauf auf Rechnung bei den Kunden auf dem vordersten Platz, denn Kunden müssen beim Rechnungskauf keine Kreditkarten- oder Bankdaten eingeben. Werden keine sensiblen Daten übermittelt, können diese auch nicht von Kriminellen ausgespäht werden. Aber auch im Hinblick auf eine Rücksendung der bestellten Waren ist dieses Bezahlverfahren für Kunden die beste Wahl, da sie auf eine Rücküberweisung nach Retouren nicht warten müssen. Angesichts dieser Vorteile ist es nicht weiter verwunderlich, dass der Rechnungskauf bei Kunden das mit Abstand beliebteste Bezahlverfahren ist.

Rechnungskauf – im E-Commerce ein Muss?

Haben Kunden ihren Warenkorb vollgepackt, ist der nächste und letzte Schritt der Bezahlvorgang. Allerdings ist der Checkout-Prozess auch eine der sensibelsten Phasen. Denn obwohl Kunden bei der Auswahl der einzelnen Waren viel Zeit investiert haben, scheuen sie häufig nicht, den Kauf doch noch abzubrechen, wenn ihnen die angebotenen Bezahlverfahren nicht zusagen. Wird beispielsweise nur die Vorkasse angeboten, kehren rund 88 Prozent der potenziellen Kunden dem Onlineshop den Rücken zu und nehmen sogar in Kauf, dass sie in einem anderen Shop erneut Zeit in die Warenauswahl investieren müssen. Wird neben der Vorkasse auch die Kreditkarte als Zahlungsverfahren angeboten, brechen hingegen nur noch 25 Prozent den Kauf ab, so das Ergebnis einer Umfrage im Rahmen der Studie „Erfolgsfaktor Payment – Der Einfluss der Zahlungsverfahren auf Ihren Umsatz“ von ibi research an der Universität Regensburg. Werden mehrere Bezahlmöglichkeiten angeboten, kann laut der Studie die Kaufabbruchquote deutlich gesenkt werden. Der Rechnungskauf ist in diesem Zusammenhang besonders lohnend. Online-Händler, die auch den Rechnungskauf als Bezahloption aufnehmen, können die Zahl der Kaufabbrüche um nahezu 80 Prozent reduzieren. Im E-Commerce ist dieses Zahlungsverfahren daher fast schon ein Muss, um Umsatzeinbußen zu verhindern. Allerdings birgt der Kauf auf Rechnung für Online-Händler ein nicht unerhebliches Zahlungsausfallrisiko.

Rechnungskauf mit gewissem Risiko für Online-Händler

Auf Händlerseite besteht beim Rechnungskauf die größte Gefahr darin, dass die Kunden die bestellten Waren nach Erhalt nicht bezahlen. Auch wenn nur wenige Zahlungsausfälle zu verbuchen wären, könnte dies den zusätzlichen Gewinn durch eine Verringerung der Kaufabbruchquote wieder zunichtemachen. Allerdings sind Online-Händler diesem Zahlungsausfall nicht schutzlos ausgeliefert. Vielmehr kann mit einem professionellen Risikomanagement diese potenzielle Gefahr deutlich gemindert werden. Wer in seinem Onlineshop den Rechnungskauf einführen möchte, hat grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Risikomanagement in Eigenregie unter Einbezug externer Bonitätsauskunfteien oder die Auslagerung an entsprechend spezialisiertes Unternehmen. Sowohl bei den externen Dienstleistern für Bonitätsauskünfte als auch bei den auf Risikomanagement spezialisierten Unternehmen steht in Deutschland eine große Auswahl an Anbietern mit ganz verschiedenen Modellen und Tarifen zur Verfügung.

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