An Deutschlands Beliebtheitsgrad hat sich nichts geändert – jedenfalls, was die Kaufbereitschaft von ausländischen Shoppern betrifft. Der Payment-Anbieter PayPal führte in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Ipsos Mori eine Studie durch, in deren Rahmen 28.000 Verbraucher aus 32 Ländern Angaben zu ihren Einkaufsvorlieben machten. Demnach nimmt Deutschland genau wie im letzten Jahr den vierten Platz der beliebtesten Shopping-Ziele ein.
Genauer gesagt kauften letztes Jahr sieben Prozent der Befragten bei einem deutschen Online-Händler ein. China ist mit 21 Prozent auf dem ersten Platz. Die USA folgt mit 17 Prozent, Großbritannien mit 13 Prozent. China nimmt damit zum ersten Mal diesen Platz ein – im letzten Jahr waren die USA noch an der Spitze.
Kleidung und Accessoires im außereuropäischen Ausland sehr beliebt
Eine weitere Fragestellung der PayPal-Studie ist die, in welchen Kategorien außereuropäische Online-Händler gute Geschäfte machen können. Das Ergebnis: Chinesische Kunden entscheiden sich in ausländischen Onlineshops sehr oft, nämlich in 55 Prozent der Fälle, für Kleidung und Accessoires sowie Kosmetik. Getränke und Lebensmittel werden ebenfalls häufig gekauft (44 Prozent). Auch bei den US-Bürgern steht die Sparte Kleidung und Accessoires mit 48 Prozent ganz oben auf der Liste. Darauf folgen Spielzeug und Hobby-Geräte mit 36 Prozent und Unterhaltungs- sowie Bildungsgegenstände mit 34 Prozent. Und welche Länder sind innerhalb von Europa besonders angetan vom deutschen Markt? Der Studie zufolge sind das vor allem Italien, Schweden und die Niederlande.
Internationalisierung des Handels bedeutet nicht, dass Online-Händler sich zwangsläufig bis nach China oder Amerika orientieren müssen. Dr. Frank Keller, Geschäftsführer von PayPal Deutschland, Österreich und der Schweiz, betont, dass es schon in Europa sehr viele Absatzmöglichkeiten gibt, die Händler sich zunutze machen können. Vor allem zu Beginn bietet es sich an, europäische Länder ins Visier zu fassen. Immerhin bestehen hier die Vorteile der gleichen Währung und der Freihandelsgrenzen. Zudem kann es sein, dass keine lokalen Angebote zur Verfügung stehen, was ebenfalls vorteilhaft für Händler aus anderen Ländern sein kann.
Skepsis gegenüber Einkäufen bei ausländischen Händlern
Zu guter Letzt klärt die Studie die Frage, welche Bedenken die Kunden hinsichtlich eines Einkaufs in ausländischen Onlineshops haben. Das Ergebnis ist nicht verwunderlich: 34 Prozent der Befragten äußerten Sorgen über hohe Lieferkosten, 31 Prozent befürchten weitere Kosten wie beispielsweise Steuern oder Zollgebühren. Bedenken darüber, ob die bestellte Ware überhaupt in einwandfreiem Zustand ankommt, hegen ebenfalls 31 Prozent. PayPal schließt die Studie glücklicherweise nicht ohne einen Tipp für Online-Händler, was sie gegen diese Befürchtungen tun können: Wer international verkaufen möchte, muss demnach vor allem für ein stabiles Vertrauen der Kunden zum Shop sorgen.