Die ECC Köln hat jüngst in Zusammenarbeit mit CoreMedia, T-Systems Multimedia Solutions und IBM eine Kurzstudie zum Thema Erlebnisvermittlung im Online-Handel herausgegeben. Die Studie betrachtet die Erfolgskriterien kanalübergreifend und hinterfragt, wie diese möglichst ressourceneffizient umgesetzt werden können. Eines wird dabei ganz deutlich: fast 40 Prozent der befragten Händler stellen bei ihrem Unternehmen einen sehr deutlichen Handlungsbedarf fest.
Die emotionale Ansprache der Kunden spielt nicht nur im stationären Handel eine entscheidende Rolle. Denn ein emotionales Einkaufserlebnis kann die Kaufentscheidung der Konsumenten auch im Internet nachhaltig beeinflussen. Dabei ist es wichtig, dass die Verbraucher auf allen Kanälen in den Genuss dieses Erlebnisses kommen. Wie die Kurzstudie „Einkaufserlebnisse über alle Kanäle – Erfolgskriterien und Auswirkungen“ des ECC Köln ergab, messen mehr als 80 Prozent der Befragten Online-Shops der Erlebnisvermittlung beim Online-Handel eine steigende Bedeutung zu. Fast die Hälfte der Befragten geht sogar davon aus, dass die Erlebnisvermittlung die Zukunft des Online-Handels entscheidend mitbestimmen wird.
Es besteht Verbesserungsbedarf in Bezug auf die aktuelle Erlebnisumsetzung
Für rund 39 Prozent der Befragten steckt die Erlebnisvermittlung bei ihrem Online-Angebot noch in den Kinderschuhen. Durchschnittlich würden sich die befragten Händler in Bezug auf die Umsetzung verschiedener Erlebnisvermittlungsmaßnahmen die Schulnote 2,4 geben. Während sich ganze 61 Prozent der Befragten mit dem Einkaufserlebnis in ihrem Shop sehr zufrieden zeigen, möchte man die erlebnisorientieren Funktionen in der Zukunft noch weiter ausbauen. Schließlich ließe sich schon jetzt feststellen, dass der Einsatz von verschiedenen erlebnisorientierten Funktionalitäten sich positiv in Bezug auf die Verweildauer sowie die Kundenbindung auswirke. Knapp die Hälfte der Befragten konnte zudem eine gestiegene Zahl der Wiederkäufe verbuchen. Dabei gibt Boris Hedde, der Geschäftsführer des IFH Köln, zu bedenken, dass die erlebnisorientieren Funktionalitäten dazu führen, dass der „Freizeitcharakter des Shoppings“ auch im Internet spürbar sei.
Dennoch sei der Aufwand, den der Erlebniseinkauf für die Unternehmen bedeute, nicht zu unterschätzen. So sei der Realisierungsaufwand immer im Vergleich zu der Conversion-Rate-Steigerung zu sehen. Während verschiedene Themenwelten ein besonders gutes Mittel seien, um ein für den Konsumenten sehr spannendes und interessantes Einkaufserlebnis zu erzeugen, sei deren Umsetzung mit einem verhältnismäßig großen Aufwand verbunden. Besonders im Newsletter-Bereich könne eine emotionale Erlebnisvermittlung zum Beispiel durch emotional ansprechende Bilder viel weniger ressourcenintensiv umgesetzt werden.