Der erste „Masterindex zu europäischem E-Commerce und neuen Bezahlarten“ macht deutlich, dass die Europäer sehr gerne im Internet einkaufen. In 23 Ländern im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) wurde die Mastercard-Befragung durchgeführt. Das Ergebnis: Im letzten Jahr kaufte ein Viertel der Internetnutzer in Europa sehr regelmäßig Waren und Dienstleistungen ein – nämlich mindestens einmal wöchentlich. Deutsche stehen in Bezug auf die Häufigkeit damit an dritter Stelle und gehören auch beim Thema Angst vor Betrügern zur Spitze.
Im Detail: An erster Stelle stehen Web-User aus Großbritannien. Sie kaufen unter den Europäern am stärksten ein. Polen und Litauen haben mit neun Prozent, Italien mit acht Prozent zwar etwa genauso viele Internetkäufer, die täglich auf Shoppingtour gehen, aber hinsichtlich der Aktivität einer ganzen Woche steht Großbritannien mit 41 Prozent an der Spitze. Darauf folgt Irland mit 32 Prozent und Deutschland mit 30 Prozent. In den nordischen Ländern sinken die Zahlen stark: Unter den Finnen gibt es nur 17 Prozent, die mindestens einmal wöchentlich online einkaufen, während es bei den Estländern und den Dänen jeweils nur 16 Prozent sind.
Außerdem ergab die Befragung, dass innerhalb Europas mehr Menschen wöchentlich als täglich online einkaufen. Dass Alltagsdinge grundsätzlich seltener bestellt werden, könnte ein Grund dafür sein. Tatsächlich ist die Kategorie Kleider und Schuhe mit 48 Prozent am beliebtesten, worauf Tickets mit 34 Prozent, elektronische Geräte mit 33 Prozent und Bücher mit 31 Prozent folgen.
Die begehrtesten Kategorien der deutschen Konsumenten
Deutschlands Konsumenten bevorzugen zwar auch Kleider und Schuhe mit 50 Prozent, aber bestellen am zweithäufigsten Bücher mit 34 Prozent. Mit 32 Prozent sind elektronische Geräte auch bei uns sehr begehrt. Inhalte wie Musik, Spiele und Software kaufen 28 Prozent der deutschen Internetnutzer mindestens einmal pro Woche ein. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland hier an der Spitze. Ticket-Einkäufe können nur 26 Prozent verzeichnen.
Europaweite Ungleichheiten gibt es beim Thema beliebteste Online-Bezahlarten. Der Rechnungskauf ist in Deutschland, Polen, Tschechien und den Niederlanden doppelt so gefragt wie die Kartenzahlung. Anders in Italien, Spanien, Frankreich, Großbritannien und Irland: Hier mögen die Konsumenten Karten lieber.
Bedenken vor Betrug in allen Ländern
Gleich sieht es hingegen bei Zweifeln um die Sicherheit beim Internetshoppen aus, denn diese herrschen überall in Europa. Einige Menschen kaufen hauptsächlich aus diesem Grund nicht im Internet ein. Während in Griechenland diese Angst mit 71 Prozent jedoch ebenfalls stark verbreitet ist, sind zum Beispiel die Dänen mit 46 Prozent weniger besorgt.
Auch zu neuen Zahlungsarten wie beispielsweise Bank-Apps, E-Wallets und QR-Code-Scanning wurden die Probanden der Studie befragt. Fest steht: Sie werden immer häufiger genutzt. In ganz Europa sind Online-Einkäufer offen gegenüber neuen Technologien. Trotzdem werden sie nicht so oft genutzt wie für interessant befunden. Die Spanier zeigen sich besonders begeistert von E-Wallets, nutzen sie aber dennoch nicht in dem Maße wie die Norweger und Griechen mit 20 Prozent, die Polen mit 19 Prozent und die Belgier mit 18 Prozent.
Der grenzübergreifende E-Commerce
Ob lokale Angebote ausreichend verfügbar sind, ist sehr entscheidend für den grenzüberschreitenden E-Commerce. In Polen und Finnland gaben 40 Prozent der nicht im Ausland kaufenden Konsumenten an, im eigenen Land alles zu finden, was sie brauchen. In Deutschland, Großbritannien und Frankreich liegt der Prozentsatz nur bei 36. In allen untersuchten Ländern wurden grenzüberschreitend mit 36 Prozent am liebsten Kleider, Accessoires und Schuhe eingekauft. Mit 21 Prozent liegen Bücher, Musik, Videospiele und DVDs auf Platz zwei.
Deutlich wird ebenfalls, dass der grenzübergreifende Handel wächst, denn über 40 Prozent der europäischen Internetshopper werden bereits mindestens einmal jährlich in ausländischen Shops fündig. Die Voraussetzungen für weiteres Wachstum sind ein starkes Vertrauen in die jeweiligen Angebote sowie eine ständige Verbesserung der Konditionen.