Ein Jahr danach brachte der Händlerbund eine Studie heraus, innerhalb derer 184 Online-Händler befragt wurden. Hier sind die Ergebnisse über ihre Meinung zur Umstellung und darüber, wie sie Neuerungen handhaben.
Richtlinie wirkt sich kaum auf Online-Händler aus
Mittlerweile weiß so gut wie jeder Händler über die Verbraucherrechterichtlinie Bescheid. Nur ein einziges Prozent ist darüber noch nicht im Bilde. Auswirkungen gibt es laut 66 Prozent der Befragten kaum. Die positiven Auswirkungen der Richtlinie sind gering, doch immer noch deutlicher spürbar als die negativen. Obwohl es laut 66 Prozent der Befragten kaum Auswirkungen gibt, beklagt etwas mehr als die Hälfte der Händler einen Mehraufwand durch die neuen Informationspflichten.
Durch die Verbraucherrechterichtlinie sollten zum einen die gesetzlichen Rahmenbedingungen in der EU vereinheitlicht und der Verkauf innerhalb Europas gefördert werden. Die Studie zeigt jedoch, dass nur jeder Fünfte der Händler die Bereitschaft zeigt, seinen Shop grenzüberschreitend zu öffnen. Dennoch sehen die ganze 63 Prozent darin deutliche Vorteile für den Online-Handel.
Was die Erwartungen an die Umsatzsteigerung betrifft, haben sich die meisten Online-Händler in Bezug auf die Verbraucherrechterichtlinie geirrt. Nur 13 Prozent erwartete höhere Umsätze – nun sind diese aber bei 28 Prozent der Studienteilnehmer gestiegen.
Rücksendekosten tragen vermehrt die Kunden
In Sachen Widerrufsfrist zeigen sich 95 Prozent der Händler einverstanden mit der Richtlinie, die eine Frist von 14 Tagen angibt. 38 Prozent – und damit 25 Prozent mehr als im Vorjahr – zeigen sich noch kundenfreundlicher und bieten sogar eine noch längere Frist an.
Bei den Rücksendekosten zeigen sich jedoch die meisten weniger kundenfreundlich. Knapp vier von fünf Befragten überlassen die Kosten für den Rückversand ihren Kunden. Kurz vor der Umsetzung der Verbraucherrechterichtlinie gaben nur drei von vier Händlern an, diese Möglichkeit nutzen zu wollen.
Die Erwartungen bestätigt wurden hingegen bei der in Anspruch genommenen Hilfestellung. Die Zahl derer, die davon ausgingen, die Hilfe anzunehmen, lag bei 91 Prozent, und fast ebenso viele (88 Prozent) haben sie auch wirklich angenommen.