Zahlungstrends 2020: erwarteter Aufschwung für Instant Payment

Zahlungstrends 2020: erwarteter Aufschwung für Instant Payment

Das Bezahlen in Deutschland ist gerade dabei, sich zu verändern. Das Smartphone wird für immer mehr Verbraucher zum Portemonnaie. Gleichzeitig entsteht mit Instant Payment eine zukunftsfähige Infrastruktur. Erstaunlich ist jedoch, dass der Begriff Instant Payment der breiten Masse noch so gut wie unbekannt ist. Denn das europaweite Echtzeit-Zahlungssystem wird die Überweisung von Geld zwischen Girokonten, das Bezahlen im Onlineshop und an der Ladenkasse, das Begleichen von Rechnungen und nicht zuletzt das Übertragen von Geld zwischen Privatleuten verändern. Besonders für das Mobile Payment, also den Gebrauch auf dem Smartphone, ist Instant Payment gut geeignet.

So funktioniert Instant Payment

Mit Instant Payment ist es möglich, durch Überweisungen vom Girokonto bei der Hausbank so schnell und verbindlich wie mit Bargeld zu bezahlen, und das unabhängig von externen Systemen. Es ermöglicht Echtzeitüberweisungen innerhalb des gesamten SEPA-Raums. Das bedeutet, der angewiesene Betrag geht innerhalb weniger Sekunden unwiderruflich auf dem Konto des Empfängers ein – rund um die Uhr, sieben Tage lang die Woche. Durch die Erhöhung des maximalen Überweisungsbetrags entfällt ein wichtiges Akzeptanzhemmnis, wenn es um hohe Transaktionssummen geht – beim Kauf eines Autos und anderer hochwertiger Güter genauso wie im B2B-Bereich. Die neue Zahlungsmethode eignet sich für den Onlinehandel genauso wie auch für das Bezahlen an stationären Points of Sale und für Überweisungen zwischen Geschäftspartnern oder Privatpersonen. Instant Payment ist an das Online- bzw. Mobile-Banking der eigenen Bank gekoppelt und kann bei vielen Banken optional für Überweisungen genutzt werden, in Deutschland meist (noch) gebührenpflichtig.

Besonders die Europäische Zentralbank forciert den Ausbau der zugehörigen Infrastruktur. Sie will, dass die europäischen Banken mit Instant Payment eine Alternative zu den bereits vorhandenen Lösungen der großen Tech-Konzerne von Apple bis PayPal und auch von Visa und Mastercard etablieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Da sich Instant Payments besonders gut über Mobilgeräte abwickeln lassen und unterwegs mehr Flexibilität bieten, könnte der allgemeine Trend zum Mobile Payment für eine hohe Akzeptanz dieser Zahlungsmethode sprechen.

Vorteile der Echtzeit-Überweisungen für den Onlinehandel

Für Online-Händler würde eine steigende Bedeutung der Instant Payments mehrere Vorteile mit sich bringen. Im Gegensatz zu einigen anderen Zahlungsarten besteht bei dieser Methode kein Kreditausfallrisiko und keine Abhängigkeit von Systemen der Kartenanbieter. Dass die Zahlungen sehr schnell eingehen, wirkt sich zudem positiv auf die Liquidität des Händlers aus. Auch können Waren sofort nach der Bestellung und echtzeitigen Bezahlung ohne Zahlungsausfallrisiko verschickt werden, wodurch die Kunden ihre Sendungen schneller erhalten. Das trägt wiederum zur Kundenzufriedenheit und höheren Beliebtheit des jeweiligen Onlineshops bei.

Gebühren als Hindernis

Die Bekanntheit und Akzeptanz des Instant-Payment-Systems in der Bevölkerung beeinflusst auch dessen Möglichkeiten. Denn Echtzeitüberweisungen sind nur zwischen Banken möglich, die sich der zugehörigen Infrastruktur angeschlossen haben. Viele, aber noch nicht alle Banken in Deutschland und Europa, bieten mittlerweile Instant Payments an, einige auch nur den Empfang. Für das Jahr 2020 ist zu erwarten, dass dieses System noch weiter ausgebaut wird.

Hemmend dürften sich dabei jedoch die Gebühren auswirken, die viele deutsche Banken derzeit für das Instant Payment verlangen, zum Teil pro Echtzeit-Überweisung, mitunter auch als Grundgebühr für die Bereitstellung dieser Möglichkeit. Deshalb ist die klassische SEPA-Überweisung für Verbraucher oft noch die günstigere Variante, wenn es nicht gerade um dringende Käufe oder Vertragsabschlüsse geht. In anderen europäischen Ländern, z. B. in den Niederlanden oder Spanien, sind Gebühren für Instant Payments nicht üblich. Es bleibt also abzuwarten, inwiefern sich deutsche Banken daran orientieren werden – auch im Hinblick auf die schnell wachsende Konkurrenz durch Mobile-Payment-Lösungen wie ApplePay und andere Anbieter. Klar ist jedenfalls, dass das Bezahlen per Smartphone 2020 in eine Phase des Wachstums gehen wird.

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