AVS
Immer häufiger werden Kunden Opfer von Kreditkartenbetrug. Um dies zu verhindern, gibt es zahlreiche Systeme und Standards, die für mehr Sicherheit bei der Zahlung im Internet sorgen. Ein gängiges Verfahren ist dabei AVS (address verification service). Jeder Händler, der Kreditkartenzahlung anbietet, kann durch AVS das Betrugsrisiko für seine Kunden deutlich reduzieren. Das Verfahren nutzt die angegebene Postleitzahl, um die Identität des Käufers zu überprüfen.
AVS – Funktionsweise und Vorteile
AVS kann den Betrüger bei einer gestohlenen Kreditkarte daran hindern, die Karte einzusetzen. Auch bei einer falschen Kreditkartennummer hilft AVS bei der Verifizierung der Identität, indem die Kreditkartendaten mit der postalischen Adresse bzw. der Postleitzahl, die der Käufer angegeben hat, verglichen werden. Stimmt die Postleitzahl nicht mit den Daten überein, die im Kreditkartenkonto hinterlegt sind, so wird die Zahlung unterbunden. Nur wenn die Rechnungsadresse mit der Adresse des Kreditkartenkontos übereinstimmt, wird die Zahlung zugelassen.
Schutz für Kreditkarteninhaber und Online-Händler
AVS schützt nicht nur den Inhaber der Kreditkarte, sondern auch den Online-Händler. Ist die Zahlung bereits durchgegangen, meldet der Kunde den Kreditkartenbetrug und der Händler muss einen Chargeback durchführen und die dabei anfallenden Gebühren bezahlen. Der stornierte Betrag wird auf das Konto des Kunden zurückgebucht, sodass der Händler auf den Kosten sitzen bleibt. Schließlich hat er die Ware bereits abgeschickt. Diese Art von Betrug kennen viele Händler, die Branche hat infolgedessen jährlich Verluste von hunderten von Millionen Euro zu verbuchen. Durch AVS kann einem Großteil dieser Betrugsversuche vorgebeugt werden.
Höhere Wahrscheinlichkeit der Betrugsvorbeugung
Ausnahmen von der Wirksamkeit des Verfahrens bietet ausschließlich der Fall, dass der Betrüger tatsächlich auch die korrekte Adresse des Kreditkartenbesitzers kennt. Ist die Kreditkarte beispielsweise mit der gesamten Geldbörse abhanden gekommen, ist diese Möglichkeit realistisch. In diesem Fall würde AVS die Kreditkartenzahlung zulassen. Durch eine abweichende Lieferadresse könnte der Betrüger an die Ware gelangen. Dennoch beugt das Verfahren einem Großteil falscher Kreditkartenzahlungen vor und ist eine gute Lösung für Händler, um sich gegen Betrug zu schützen. Ein weiterer Schwachpunkt ist der Vergleich der Daten ausschließlich anhand der Postleitzahl. Straßenname und Nummer werden dabei nicht verglichen.
Kombination mit anderen Sicherheitsstandards
Manche Versionen von AVS sammeln bereits Daten über die Postleitzahlen, in denen oft Betrugsversuche stattfinden. Bei einer Online-Kreditkartenzahlung wird dann anhand der IP-Adresse der Standort lokalisiert, an dem sich der Kreditkartennutzer gerade aufhält. Befindet sich dieser in einem Gebiet mit hohem Betrugsrisiko, so wird die Zahlung gesperrt. Die Kosten für den Service belaufen sich für den Händler meist auf eine geringe monatliche Gebühr. Als Ergänzung zu anderen Sicherheitsstandards ist AVS eine gute Möglichkeit, um das Risiko von Kreditkartenbetrug deutlich zu reduzieren.