Chargeback-Quote
Die Chargeback-Quote bezeichnet den Anteil zurückgebuchter Kreditkarten-Transaktionen nach einem Widerspruch des Karteninhabers. Ein Chargeback ist immer dann möglich, wenn der Karteninhaber der Meinung ist, dass ein bestimmter Betrag unzulässig von seinem Kreditkartenkonto abgebucht wurde. In diesem Fall lässt er den Betrag zurückbuchen und nimmt somit ein Chargeback vor. Das Verfahren dient dem Missbrauchsschutz und ist im Interesse der Kreditkartennutzer. Gleichzeitig verursacht Chargeback aber auch erhebliche Kosten. Im nächsten Schritt muss nämlich geprüft werden, ob die Zurückbuchung auch rechtens war. Daher versuchen Online-Händler die Chargeback-Quote, also den Anteil an zurückgebuchten Beträgen, möglichst gering zu halten.
Niedrige Chargeback-Quote in Deutschland
Die Chargeback-Quote wird aus der Anzahl der Chargebacks im Verhältnis zu den gebuchten Transaktionen berechnet. Diese Quote ist in Deutschland seit Jahren sehr gering, was dem florierenden Online-Handel entgegenkommt. Dennoch gab es im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise laut Angaben der Deutsche Card Services einen Anstieg in der Chargeback-Quote, die hierzulande knapp über 0,3 Prozent liegt. Durch neue Sicherheitsverfahren, die Kartenmissbrauch immer unwahrscheinlicher machen, wird die Chargeback-Quote jedoch weitestgehend im Zaum gehalten. Vergleichbar ist die Chargeback-Quote im E-Commerce übrigens durchaus mit dem Ladendiebstahl im Einzelhandel. Diese Betrugsrate lag in den vergangenen Jahren meist bei etwa 0,5 Prozent und ist somit weitaus höher, sodass sich der Online-Handel letztendlich als sicherer für die Verkäufer herausstellt.
Sicherheitsverfahren drücken Chargeback-Quote
Ein wesentlicher Grund für die abnehmende Chargeback-Quote ist der Einsatz des richtungsweisenden 3D-Secure-Verfahren. Hierbei registriert sich der Karteninhaber bei einer kartenausgebenden Bank, sodass eine zusätzliche Identifikation erfolgt. Durch das Sicherheitsverfahren wird das Betrugsrisiko für Online-Händler erheblich gesenkt. So nimmt das Risiko eines Chargebacks durch den Einsatz von 3D-Secure bei Zahlungen sowohl mit Mastercard als auch mit Visa um etwa zwei Drittel ab, so die Erhebungen des Deutsche Card Services. Dabei liegt die Chargeback-Quote bei Visa statistisch gesehen unter der Quote bei Mastercard-Zahlungen.
Hohe Chargeback-Quote bringt Nachteile für Händler
Ein weiterer Nachteil einer hohen Chargeback-Quote ist die Stellung des Online-Händlers gegenüber dem Acquirer. Liegt die Chargeback-Quote eines bestimmten Händlers über einer festgelegten Grenze, so kann die Bank unter Umständen die Vertragspartnernummer (VU-Nummer) entziehen. Grundsätzlich gilt hier ein Wert von etwa einem Prozent als maximal zulässig. Bei Händlern, die teure Produkte und dadurch größere Gesamtbestellsummen aufweisen, besteht übrigens stärker die Gefahr einer hohen Chargeback-Quote. Laut Deutsche Card Services steigt mit steigendem Warenkorbwert auch das Zahlungsausfallrisiko für den Händler.