Deposit in der Finanzwirtschaft
Im allgemeinen Sprachgebrauch bedeutet Deposit das sichere Verwahren einer bestimmten Geldsumme in einem Finanzinstitut. Der Finanz- und Wirtschaftssektor definiert Deposit bzw. Einlage als einen gegen Zinszahlung hinterlegten, festen Betrag. Bei Hinterlegung der ersten Einlage werden die entsprechenden Rahmenbedingungen schriftlich festgehalten. Diese beziehen sich auf die allgemeinen Geschäftsbedingungen des Kreditinstituts bzw. der Bank sowie den betreffenden Zinssatz.
Deposit – Einbehalt auf den geclearten Betrag
In der Payment-Branche ist Deposit der Sicherheitseinbehalt auf den geclearten Betrag. Bei einer Kreditkartenzahlung werden dabei üblicherweise etwa fünf bis 15 Prozent einbehalten – über einen Zeitraum von sechs Monaten. Der Einbehalt stellt eine gewisse Sicherheit beispielsweise bei einem eventuellen Chargeback dar.
Deposit: Sichteinlagen und Termineinlagen
In der Finanzwirtschaft gibt es zwei unterschiedliche Typen von Depositen. Banken benutzen diese beiden Einlagetypen, um Kredite zu vergeben. Man unterscheidet zwischen sogenannten Sichteinlagen (demand deposit) und Termineinlagen (time deposit). Bei Sichteinlagen besteht das Deposit aus einem auf unbestimmte Zeit angelegten Geldbetrag. Diese Einlage kann vom Kunden, im englischen Sprachraum würde man von einem Depositor sprechen, jederzeit ganz oder nur teilweise wieder aufgelöst werden. Für diese Sichteinlage, auch Girokonto genannt, werden in der Regel keine Zinssätze vergeben. Im Gegensatz dazu verpflichtet sich der Einleger bei einer Termineinlage, die festgelegte Summe für einen bestimmten Zeitraum (mindestens einen Monat) bei dem Finanzinstitut zu hinterlegen. Die Bank honoriert dies mit einem auf das Konto angerechneten Zinssatz. Hebt der Kunde die Geldsumme früher als vereinbart von seinem Konto ab, zahlt die Bank die angefallenen Zinsen nicht aus.
Deposit: Herkunft des Begriffs
Laut Wirtschaftslexikon (Oldenbourg Verlag München, 2008) spielten Depositen zur Gründungszeit des modernen Finanzwesens noch eine etwas andere Rolle als heute. In der aktuellen Zeit benutzen die Banken das Geld aus Depositen, um damit weitere Finanzgeschäfte bzw. Vorgänge zur Geldschöpfung zu realisieren. Anfänglich handelte es sich jedoch um Kapital, das bei der Bank lediglich deponiert wurde, ohne es dem Wirtschaftskreislauf wieder zur Verfügung zu stellen.
Deposit Banking
Im Zusammenhang mit dem Begriff Deposit wird auch das Deposit Banking bzw. die Depositbank verwendet. Eine Depositbank ist ein Geldinstitut, das sich auf die Vergabe von Einlagen spezialisiert hat.