SEPA: XML-Format für einheitlichen Zahlungsverkehr
Um SEPA-Lastschriften und Überweisungen abwickeln zu können, müssen Unternehmen laut der SEPA-Migrationsverordnung auf ein neues Datenformat umstellen: das XML-Format (Extensible Markup Language-Format). XML ist eine dokumentenbeschreibende Sprache, die jedoch anders als HTML nicht dazu dient, Informationen zu gliedern und zu formatieren, sondern ausschließlich einen Inhalt beschreibt. Damit können Daten beziehungsweise Dokumente so beschrieben und strukturiert werden, dass sie im Rahmen einer Vielzahl von Anwendungen verarbeitet und ausgetauscht werden können. Durch die einheitliche Verwendung des XML-Datenformats für SEPA-Überweisungen und -Lastschriften konnte der Zahlungsverkehr in Deutschland und Europa angeglichen und vereinfacht werden.
EBICS – das SEPA-Kommunikationsverfahren
Für die Übertragung von Zahlungsverkehrsdaten wird in Deutschland der Electronic Banking Internet Communication Standard (EBICS) verwendet. Mit Hilfe von EBICS kann die im Inland bewährte Multibankfähigkeit auch auf den europaweiten Zahlungsverkehr ausgedehnt werden. Für Firmen und Geschäftskunden, die über mehrere Bankverbindungen verfügen und Massen-Überweisungen vornehmen, bietet EBICS einen besonders praktischen Übertragungsweg. Auf diesem Weg können mit nur einem Unterschriftsmedium pro Benutzer Zahlungen unterschrieben und an verschiedenste durch EBICS angebundene Geldinstitute versendet werden.
Zulassungsvoraussetzungen für die Electronic-Cash-Zahlungsabwicklung
Die Eröffnung und der Betrieb eines Terminals zur Durchführung von E-Cash-Bezahlungen sind mit einer Zulassung verbunden. Diese wird durch die deutsche Kreditwirtschaft vergeben, wenn die erforderlichen technischen Grundlagen durch den jeweiligen Betreiber erfüllt sind. Die technischen Grundlagen sind Teil des technischen Anhangs zum Vertrag über die Zulassung als Netzbetreiber im Electronic-Cash-System, der von der deutschen Kreditwirtschaft aufgesetzt wird.
Vorteile von EBICS
EBICS zeichnet sich durch verschiedene Vorteile aus. Zunächst stellt das Kommunikationsverfahren einen Standard für alle Kunden und Kreditinstitute dar. So können Kunden beispielsweise mit einer Software alle Kreditinstitute in Deutschland und viele weitere in Europa erreichen. Firmenkunden bietet sich darüber hinaus der Vorteil, dass sie sowohl Standard-Produkte als auch individuelle Software nutzen können. Außerdem werden höchste Sicherheitsstandards erfüllt, sodass EBICS eine besonders vorteilhafte Übertragung für alle Zahlungsprozesse wie Überweisungen und Lastschriften, aber auch Kontoauszüge, Wertpapier-Order und Cash-Management darstellt. Die Kommunikation im Rahmen des XML-basierten SEPA-Verfahrens wird mit EBICS also standardisiert und vereinfacht, sodass beispielsweise auch eine standortunabhängige Freigabe von Aufträgen ermöglicht wird.