Wallet – die elektronische Brieftasche
Geldbörse, Brieftasche, Portemonnaie – das sind die Übersetzungen des englischen Wortes wallet. Beim bargeldlosen Zahlungsverkehr bedeutet der Begriff dementsprechend elektronische Geldbörse, man spricht auch von E-Wallet oder Digital Wallet. Diese virtuelle Geldbörse wird mit einem Guthaben aufgeladen. Das gespeicherte Geld kann zu einem späteren Zeitpunkt bei verschiedenen Gelegenheiten und in vielen Fällen anonym ausgegeben werden. Das Aufladen geschieht am häufigsten durch Kreditkartenzahlung, Überweisungen oder das Lastschriftverfahren sind ebenfalls möglich. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: entweder wird vorab ein Guthaben eingezahlt (prepaid) oder es wird zur Verrechnung ein Referenzkonto hinterlegt.
Wallet: Bezahlen im Internet
Die Wallet als Zahlungsmittel bietet ihren Nutzern schnelle und einfache Transaktionen, die oft kostengünstiger sind als beispielsweise eine Zahlung per Kreditkarte. Oft wird sie bei kleineren Geldbeträgen eingesetzt. Zur Anwendung kommt die Wallet in Online-Shops, Online-Casinos oder -Wettbüros oder in Gameportalen. Der wohl bekannteste Anbieter ist PayPal, eine eBay-Tochtergesellschaft, über die in etwa 50 Prozent aller Online-Shops alternativ bezahlt werden kann. Andere etablierte Anbieter von Wallets sind ClickandBuy, T-Pay, Moneybookers oder Neteller.
Bezahlen mit dem Handy
Man geht einen Kaffee trinken, kauft ein Duschgel oder eine Fahrkarte – kein Kleingeld dabei? Kein Problem, wenn man auch ganz einfach mit dem Handy als Wallet bezahlen kann. Man hält sein Smartphone an ein Lesegerät und wenige Sekunden später ist die Transaktion beendet. Ermöglicht wird diese einfache Zahlungsweise durch die sogenannte Near Field Communication (NFC), ein Funk-Übertragungsstandard mit sehr geringer Reichweite. Noch ist diese Möglichkeit nicht allzu weit verbreitet, da nur ein geringer Anteil der Smartphones mit einem NFC-Chip ausgestattet ist. Zudem muss der Handel für die Nutzung dieser Technologie mit den notwendigen kontaktlosen Leseterminals ausgestattet sein. Die steigende Nachfrage lässt jedoch eine Verbreitung dieser bequemen Zahlungmethode per Wallet vermuten. Angetrieben wird das Thema von Google, das im Mai 2011 die Smartphone-Anwendung Google Wallet auf den Markt brachte. Auch deutsche Mobilfunkbetreiber arbeiten an Lösungen und hoffen auf einen Ausweg aus den stagnierenden Umsätzen.
Wallet in Deutschland – Bezahlen mit der GeldKarte
Schon seit 1996 ermöglicht die GeldKarte als Wallet in Deutschland ihren Benutzern, kleine Beträge bargeldlos und ohne Benutzeridentifizierung zu bezahlen. Maximal kann die GeldKarte mit einem Betrag von 200 Euro im Voraus aufgeladen werden. Von diesem Guthaben werden dann bei der Zahlung die jeweiligen Beträge abgebucht, ohne dass eine Unterschrift oder eine PIN benötigt wird. Die GeldKarte wird entweder aufgeladen, indem das dazugehörige Girokonto belastet wird oder gegen Bargeld am Bankschalter. Eine neue Form der Wallet stellt das kontaktlose Zahlen mit girogo der Sparkassen dar. Über die elektronische Geldbörse der SparkassenCard können Beträge bis 20 Euro ebenfalls ohne Unterschrift und PIN gezahlt werden.