Was ändert sich nach SEPA und wozu die BIC?
Die Globalisierung schreitet voran, und mit ihr auch die Vereinheitlichung der Zahlungssysteme. Durch SEPA haben die traditionellen Bankleitzahlen und Kontonummern sowohl für Privatkunden als auch Unternehmen schon fast ausgedient. Was sich genau hinter Begriffen wie SEPA, BIC und IBAN verbirgt, zeigen die folgenden Zeilen.
Wozu dient SEPA?
Die Single Euro Payments Area beschreibt grob gesagt ein finanziell einheitliches Europa. Überweisungen, die von Privatkunden zu Unternehmen – oder umgekehrt – durchgeführt werden, sollen damit einfacher zu handhaben sein. Ein konkreter Nutzen soll davon ausgehen, dass Auslandsüberweisungen einfach genauso behandelt werden wie Inlandsüberweisungen. Das erklärt auch, warum die herkömmliche Kontonummer beispielsweise wegfällt: Ob von einem Standort innerhalb Deutschlands eine Überweisung getätigt wird oder von – beispielsweise – Spanien aus, macht keinen Unterschied mehr. Die BIC und IBAN bleiben dieselbe.
Was sind BIC und IBAN?
Der Bank Identifier Code dient schlicht als internationale Bankleitzahl. Durch diesen Code kann im gesamten europäischen Raum ein einziges Kreditinstitut zweifelsfrei identifiziert werden. Anstelle der Bankleitzahl wird also bei Überweisungen der Bank Identifier Code angegeben. Bis auf die veränderte Zahlen- und Buchstabenfolge ändert sich nichts. Die International Bank Account Number hingegen dient als international gültige Kontonummer. Sie beginnt bei deutschen Konten immer mit der Buchstabenfolge DE, um die Landeszugehörigkeit des Kontos sofort feststellen zu können. Unangenehm für den Privatkunden ist die Tatsache, dass diese internationale Kontonummer wesentlich länger ist, wenngleich sich die Ziffernfolge immer nach demselben Schema zusammensetzt.
Was ändert sich durch die Nutzung von SEPA?
Glücklicherweise ändert sich sowohl für Privatnutzer als auch Unternehmen nicht viel. Die geänderten Verbindungsdaten zu Banken und Konten sind die größte Neuerung durch dieses Verfahren. Ansonsten werden keine weiteren Gebühren für die Überweisung von Geldern – weder im Inland noch Ausland – erhoben. Inlandsüberweisungen zwischen privaten Kunden sind übrigens auch weiterhin über die traditionelle Verbindung aus Bankleitzahl und Kontonummer möglich.
Welche Vorteile verschafft das neue System?
Überweisungen in das Ausland finden grundsätzlich schneller statt. Vertraut man Banken und anderen Kreditinstituten, sollte eine Überweisung in jedes beliebige andere europäische Land nur noch einen Werktag dauern – ganz so wie bei Überweisungen im Inland. Dieser Zeitraum konnte vor der Umstellung bis zu einer Woche betragen. Weiterhin eröffnet dieses Verfahren interessante Möglichkeiten bei der Arbeit im Ausland: Wer in einem anderen europäischen Land arbeitet, aber seinen Wohnsitz in Deutschland hat, kann sich das Gehalt trotzdem auf sein deutsches Konto überweisen lassen. Dies war bislang nicht ohne Umwege möglich. Auch sollen durch die vereinfachten Verwaltungskosten innerhalb der nächsten fünf Jahre mehr als 100 Milliarden Euro im europäischen Raum eingespart werden, wovon sowohl Unternehmen als auch Privatkunden indirekt profitieren werden.
Sind die alten Daten auch nach SEPA noch erlaubt?
Ja. Privatkunden der Banken können für die nächsten zwei Jahre weiterhin die alten Daten nutzen. Dies gilt allerdings nur für Überweisungen im Inland. Dort ist die Eingabe von BIC und IBAN also nicht unbedingt notwendig. Wenn eine Überweisung nach dem alten Schema aufgegeben wird, rechnet die Bank diese automatisch in das neue Muster um. Da dies jedoch eine zeitlich begrenzte Lösung darstellt, sollte der Umstieg am besten auch national so schnell wie möglich auf IBAN und BIC erfolgen.