SEPA-Kartenzahlung
Mit der SEPA-Umstellung geht auch eine Umsetzung der SEPA-Vorgaben für Kartenzahlungen einher. Das Rahmenwerk für die SEPA-Kartenzahlung (SEPA Cards Framework) definiert die grundsätzlichen Anforderungen, die in diesem Zusammenhang an Kartensysteme, Zahlungsdienstleister und andere Marktteilnehmer gestellt werden. Das Ziel ist es, die technologischen Hindernisse für die Kartenakzeptanz zu reduzieren und so weitreichendere Einsatzmöglichkeiten für Kartenzahlungen zu erreichen. Bargeldabhebungen und Kartenzahlungen sollen im gesamten Euro-Zahlungsverkehrsraum ebenso effizient, sicher und schnell möglich sein wie im Heimatland.
Möglichkeiten der grenzüberschreitenden SEPA-Kartenzahlung
Grundsätzlich bestehen für den grenzüberschreitenden Karteneinsatz drei Möglichkeiten. So könnten internationale Kartensysteme die nationalen ablösen. Alternativ könnten internationale und nationale Kartensysteme bei der grenzüberschreitenden Kartennutzung kooperieren. In diesem Fall wird auch vom Co-Badging gesprochen. Eine dritte Möglichkeit ist, dass die nationalen Kartensysteme expandieren oder eine Allianz mit weiteren nationalen Kartensystemen eingehen und so ihre Geschäftstätigkeit ausdehnen. Bislang sind die einzelnen europäischen Kartenzahlungssysteme vorrangig national orientiert. Diese nationale Ausrichtung soll mit der SEPA-Umstellung zugunsten einer Standardisierung und Interoperabilität der Kartenzahlung aufgehoben werden – und zwar an den Schnittstellen zwischen Karte und Terminal, Karteninhaber und Terminal, Acquirer und Terminal sowie zwischen Acquirer und der kartenausgebenden Bank (Issuer).
SEPA Cards Standardisation Volume
Das SEPA Cards Standardisation Volume, ein umfassendes Rahmenwerk, wurde vom European Payments Council (EPC) im Dezember 2008 verabschiedet und behandelt die Standardisierung im Kartenzahlungsverkehr. Dieses Rahmenwerk dient den Marktteilnehmern als Grundlage für die Entwicklung von konkreten technischen und funktionalen Spezifikationen. Darüber hinaus sieht das Rahmenwerk die Festsetzung von einheitlichen Zertifizierungsprozessen und Sicherheitsanforderungen für Terminals und Karten vor. Diese Prozesse und Anforderungen werden derzeit von den Kartensystemen und der Kreditwirtschaft gemeinschaftlich erarbeitet. Im SEPA Cards Framework ist zudem festgehalten, dass sich die europäische Kreditwirtschaft dazu bekennt, Geldautomatenverfügungen und Kartenzahlungen auf Grundlage von EMV-Chip und PIN abzuwickeln. Wie weit die Migration auf den EMV-Standard fortgeschritten ist, wird vom EPC und dem Eurosystem in regelmäßigen Abständen anhand von Indikatoren ermittelt.